Was sind Fissuren?
Fissuren sind feine, bis fünf Millimeter tiefe Grübchen und Rillen auf den Kauflächen der Backenzähne. Bei manchen Zähnen sind diese Spalten sehr flach und können gut mit der Zahnbürste gereinigt werden. Bei anderen Zähnen können die Grübchen und Rillen tief oder sehr spitz (wie eine Gletscherspalte) ausgeformt sein. Dann können Sie von den Borsten der Zahnbürste beim Zähneputzen nicht erreicht werden. An diesen Stellen können sich zahnschädigende Bakterien ansiedeln, die Karies verursachen.
Eine moderne Methode zur Vorbeugung gegen in den Grübchen entstehende Karies ist die Fissurenversiegelung, bei der diese Spalten verschlossen werden.
Eine Versiegelung der Zähne wird empfohlen, wenn die Vertiefungen auf der Kaufläche besonders eng, tief und unregelmäßig sind.
Bild 1: Flache Fissuren lassen sich gut reinigen.
Bild 2: Tiefe und Spitze Spalten werden von den Borsten den Zahnbürste nicht erreicht.
Bild 3: Mit einer Fissurenversiegelung (hier rot eingezeichnet) werden die Grübchen verschlossen. Die Zähne können so perfekt sauber gehalten werden.
Die Fissurenversiegelung (Zähne versiegeln)
Der Zahnarzt verwendet bei der Fissurenversiegelung (meist dünnflüssigen) Kunststoff (Komposit), um die Vertiefungen an den Backenzähnen damit auszufüllen.
Vor der Fissurenversiegelung werden die Kauflächen sehr gründlich mit feinen Bürsten gereinigt und von schädlichen Belägen befreit. Die Areale um die Fissuren werden mit einem speziellen Säuregel ein wenig aufgeraut, damit das Komposit besser daran haftet. Anschließend werden die Furchen getrocknet.
Daraufhin werden die Fissuren mit Komposit gefüllt und die neue Schicht durch Lichteinwirkung gehärtet. Die Gletscherspalten werden so "verschlossen". Diese "glatte" Schutzschicht verhindert die Ansammlung von Bakterien und erleichtert die Zahnreinigung.
Nach der Fissurenversiegelung kann eine Fluoridierung durchgeführt werden. Die Behandlung ist schmerzfrei.
Die Fissurenversiegelung lohnt sich besonders bei schon bestehender Karies im Frühstadium. In diesem Fall muss der Zahnarzt den Schmelz leicht mit dem Bohrer anfräsen. Anschließend wird die Behandlung wie oben erwähnt durchgeführt.
Versiegelung der Zähne bei Kindern?
Bei Kindern ist die Versiegelung der Fissuren sehr sinnvoll, da bei ihnen ohnehin die Zahnhygiene meist nicht optimal ist. So wird die Fissurenversiegelung vermehrt bei Kindern zwischen 6 und 14 Jahren vorgenommen, wenn in diesem Alter die ersten und zweiten Mahlzähne (Backenzähne) in den Kiefer einwachsen. Das Kind muss sich bei der Behandlung still halten können, damit die Versiegelung durchgeführt werden kann.
In Deutschland werden die Kosten für eine Versiegelung bis zum 18. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Lohnt sich die Versiegelung?
Gut versiegelte Zähne zeigen eindeutig weniger Karies. Durch den frühzeitigen Verschluss der Grübchen können die Zähne besser gereinigt werden. Es halten sich weniger Speisereste und Bakterien auf der Kaufläche und so wird einer Kariesentstehung aktiv vorgebeugt.